Souvlaki – Griechische Grilltradition

Souvlaki - © HLPhoto Fotolia

Souvlaki – © HLPhoto Fotolia

Souvlaki sind Spieße vom Grill. Sie sind eines der bekanntesten Bestandteile der griechischen Küche, geschmacksintensiv und somit immer ein Renner.

Als Hauptgericht oder in Kombination mit anderen, nicht nur griechischen Spezialitäten vom Grill: Mit Souvlaki kommt man immer an, denn diese griechischen Grillspieße schmecken Erwachsenen und Kindern gleichermaßen. Lediglich Leute mit einer (religiös bedingten, gesundheitlich begründeten oder anderweitigen) Aversion gegen Schweinefleisch müssen auf andere Gerichte oder eine Abwandlung des Originals zum Beispiel mit Hühnerbrust ausweichen. Souvlaki kann man hervorragend vorbereiten, sie kosten nicht die Welt und dennoch sind sie – vom Grill noch mehr als aus der Pfanne, wo man sie aber in der Eile oder im Winter auch zubereiten könnte – stets ein Leckerbissen. Ein Grillabend unter dem Motto Griechenland – in Verbindung mit einem selbst gemachten Gyros, Bifteki und anderen griechischen Spezialitäten – kann jederzeit veranstaltet werden, aber auch zu einem Multi-Kulti Abend, zum Beispiel mit Köfte aus der türkischen, Cevapcici aus der einstigen jugoslawischen Küche und dem US T-Bone Steak: Abwechslung muss auch beim Grillen sein. Immer die gleiche Bratwurst – das ist doch auf Dauer fad.

Souvlaki können verschieden groß ausfallen, mit eher einfachem und günstigen Fleisch, also zum Beispiel Nacken oder Oberschale gemacht werden, aber natürlich auch in einer gehobeneren Variante aus Schweinefilet gemacht werden. In die Marinade gehören Knoblauch und Olivenöl, Pfeffer und Oregano als Geschmacksgeber der griechischen Küche, aber auch Zwiebeln und Weißwein. Darin lässt man die zuvor fertig gesteckten Spieße einige Zeit ziehen, bevor man sie dann auf den Grillrost legt, scharf angrillt und (bei dickeren Fleischstücken) danach ohne direkten Hitzeeinfluss (Alufolie) nachgaren lässt.

Als Spieße eignen sich solche aus Edelstahl am allerbesten; von ihnen bekommt man das Fleisch nach dem Garen am besten ab. Auch Holzspieße können benutzt werden, diese sollte man jedoch eine Runde im kalten Wasserbad (oder Öl) schwimmen lassen, damit sich das Souvlaki Fleisch gut ablösen lässt. Das fertig gegrillte Souvlaki wird nach dem Servieren auf dem Teller mit Zitronensaft beträufelt. Deswegen sollten Zitronenscheiben oder –Achtelstücke vorbereitet und kaltgestellt werden. Auch frische Zwiebeln gehören – neben der Marinade – zum fertigen Souvlaki Spieß. Das frische Fleisch wird zum Vorbereiten der Spieße in einheitlich flache Stückchen geschnitten. Diese steckt man dann gleichförmig zentriert auf die Grillstäbe, bevor die Spieße in die Marinade gelegt werden. Dort können Sie ruhig auch eine Nacht oder einen ganzen Tag verbringen – umso besser ist das Ergebnis in Sachen „zartes Fleisch“ und „würziger Geschmack“. Einige Zitronenscheiben sowie Zwiebelringe können auch zusätzlich zum frisch ausgepressten Zitronensaft in die Marinade gegeben werden. Bevor die Souvlaki Spieße auf den Rost gelegt werden, sollte man jedoch alle Knoblauch-, Zitronen-, Zwiebel- und Gewürzstücke soweit möglich entfernen – das wird auf dem Grill unansehnlich schwarz und könnte auch bitteren Geschmack hervorrufen. Auch das meiste Öl lässt man, am besten über einem Sieb, von den Spießen abtropfen. Der Optik kommt es zugute, wenn die Spieße nur „eine Runde“ auf dem Grillrost drehen – die Gitterstäbe zeichnen sich dann als Muster ab. Gesalzen werden die Spieße erst nach dem Garen!

Die griechische Küche im Allgemeinen

Souvlaki Spieße sind ein fester Bestandteil der original griechischen Küche und der eingedeutschten Version im griechischen Restaurant um die Ecke. Wie das hinlänglich bekannte Gyros in purer Form oder als Auflauf, die herrlich lockeren Bifteki Bällchen, Tintenfisch in vielerlei Variationen und natürlich Lammkoteletts gehört dieses Gericht zum Besuch beim Griechen und zum Essen während des Griechenlandurlaubes einfach dazu – und deswegen eigentlich auch als internationale Spezialität zur Abwechslung auf den deutschen Gartentisch. Ansonsten liebt der Grieche neben allen Fleischarten von Schaf über Ziege bis hin zu Rind, Geflügel und Schwein Meeresfrüchte in allen Formen, ebenso Fisch, aber auch Gemüse in reichhaltiger Darbietungsform und natürlich Oliven und Käse – hier vor allem Schafs-Feta. Die griechische Art zu würzen ist sehr geschmacksintensiv; in vielen Gerichten sind Knoblauch und Zwiebeln, aber auch Oregano, Paprika, Salbei, ja selbst Zimt und Minze finden sich in der griechischen (Restaurant-)Küche. Als Beilagen gibt es viel frischen Salat, Brotsorten zwischen Weißbrot und Pita, sehr oft auch das auch hier in Deutschland bestens bekannte Tsatsiki.

Wenn nicht gerade eine Fastenzeit herrscht, zu entnehmen dem griechisch-orthodoxen Kalender (zum Beispiel wie bei den katholischen Christen die Zeit vor Ostern), wird in Griechenland recht üppig gegessen. Man verzehrt selten nur eine Speise, sondern kombiniert die Gerichte untereinander. Wegen der großen Hitze im Land isst der Grieche eher später am Abend, dafür dann aber sehr reichhaltig. Das typisch griechische Mahl beginnt mit einem Ouzo, dem Nationalgetränk, das auch aus dem Griechenland-Restaurant in der deutschen Stadt bekannt ist.

Souvlaki als Element der griechischen Küche

Ob beim Deutsch-Griechen, der ein Restaurant mit griechischen Spezialitäten betreibt oder in Griechenland selbst: Das Mischen von Hauptgerichten ist hier üblich – man kennt es vom „Dorfteller“ und anderen, unter verschiedenen Namen bekannten Mix-Gerichten, zumeist mit Gyros im Hauptbestandteil. In Griechenland selbst wird dieses Prinzip noch weiter ausgeprägt vorgefunden: Hier kommt ein riesiger Teller mit allem, was es gerade gibt, in die Mitte des Tisches und jeder isst, bis er satt ist. Ebenso wird mit den Beilagen, also beispielsweise Pita, Tomatenreis oder Tsatsiki verfahren. Das unterstützt die Geselligkeit, auf die der Grieche überaus großen Wert legt – vor allem während des Essens.

Was passt zu Souvlaki im heimischen Garten?

Wer im eigenen Garten Souvlaki grillen möchte, braucht dazu nichts weiter, als den Grill, den er sonst auch benutzt, ganz gleich ob Holzkohlegrill oder Gasgrill. Danach ist es eigentlich egal, wie weiter verfahren wird – ob man sich im Pita Backen versucht und den begehrtesten griechischen Schnellimbiss nachahmt oder ob man die Souvlaki einfach in einen Reigen anderer Hauptgerichte stellt: Die Beilagen müssen stimmig sein. Punkten wird man in jedem Fall mit selbst gemachtem Tsatsiki, schön knoblauchlastig und mit nichts als Joghurt und Gurken hergestellt. Der griechischen Esskultur zu Ehren sollte es heißen, Finger weg von den Tsatsiki Imitaten aus den Convenience Abteilungen, vor allem, wenn sie Mayonnaise enthalten und damit mit dem echten griechischen Dip gar nichts mehr zu tun haben.

Schnell vorbereitet sind auch Kartoffelecken, die auf den Grill gelegt werden – und selbstverständlich Folienkartoffeln, zu denen Tsatsiki selbstverständlich ebenfalls wunderbar passt. Frische Salate zwischen grünen Sorten und natürlich Gurken, Tomaten und Paprika – Oliven und Käse, Krautsalat und vieles mehr können zum selbst gemachten Souvlaki Spieß gereicht werden. Hunger bekommen? An die Grills, fertig und „Kaliméra Hellas“!