Grillkulturen und -formen aus aller Welt

Grillen in aller Welt – © enolabrain – Fotolia

Grillen ist die elementarste Art Lebensmittel zuzubereiten und findet bereits seit Zehntausenden von Jahren Anwendung, seit der Mensch das Feuer „entdeckt“ hat.
Es bringt Menschen weltweit zusammen und ist nicht mehr Notwendigkeit, sondern vor allem auch vergnügen geworden.
Dabei haben sich bezüglich kulturellspezifischer Unterschiede auch unterschiedliche Vorlieben bei der Art des Grillens entwickelt. So mannigfaltig wie die Menschheit selbst, so ist auch diese Art der Essenszubereitung geworden.

Asien

Fisch-, Fleisch- und Gemüsespießchen in der japanischen Variante werden Yakitori genannt. In den Städten des hochkulturellen Inselstaates findet man viele Streetfood-Stände und Restaurants, die diese Spieße über einem Kohlegrill anbieten.

Eine weitere Variante des Grillens nennt sich Yakiniku, bei der Gemüse- und Fleischstücke direkt über einem Kohle- oder Gasgrill bei hohen Temperaturen gegart werden. Diese Methode hat sich über Japan und weite Teile Asiens verbreitet.

Mit dem Satay findet man in Malaysien, Singapur, Indonesien und Thailand eine weitere Grillspezialität. Bei einem Satay handelt es sich um mariniertes Fleisch auf einem Bambusspieß, das über einen Kohlegrill gegart wird und mit Erdnusssoße serviert wird.

Dünn geschnittenes Rindfleisch wird mariniert an speziellen Tischen in Korea gegrillt, in dessen Mitte (bei der klassischen Variante) ein Holzkohlegrill eingelassen wurde. Moderne Methoden nutzen Gas oder Strom. Mit meist scharfen Soßen wird das gegarte Fleisch, zuzüglich anderer Zutaten, wie Knoblauch, Zwiebeln, Paprika, in ein Salat- oder Sesamblatt eingeschlagen und gegessen.

Deutschland

Erst seit den 1970er Jahren ist das Grillen im deutschsprachigen Raum bekannt und erfreut sich seither als große Beliebtheit. Damals passte dieser Trend zum Zeitgeist, denn der Koch oder die Köchin wurde nicht in die Küche verbannt, sondern alle kochten und aßen zusammen. Tischgrills waren dabei der Renner.
In den 1980er Jahren änderte sich einiges in der deutschen Grillküche. Neben exotischen Rezepten wurde das Grillen im Freien selbstverständlich. Die Rezeptvielfalt steigerte sich in den 1990er Jahren und Themengrillpartys hielten Einzug in die deutsche Abendgesellschaft. Das Grillen erhielt einen Eventcharakter.
Zur schnelllebigen modernen Zeit seit den 2000er Jahren hat sich der Aufwand beim Grillen stark verringert, da einfache und zeitsparende Rezepte angesagter waren. Der soziale Faktor blieb hingegen immer gleich. Am liebsten grillt es sich mit Freunden und Familie.

Großbritannien, Irland und Commonwealth

In diesen Ländern beschreibt der Begriff grillen (grilling) für gewöhnlich das Garen unter einer Quelle direkter, trockener Hitze. Der Grill ist dabei ein eigener Teil des Ofens, in dem Speisen direkt unter dem Grillelement eingesetzt werden können. In Nordamerika wird diese Methode „Broiling“ genannt und in Australien versteht man darunter das Garen unter einer direkten Hitzeentwicklung von oben, wobei auch manchmal die Hitze von unterhalb des Gargutes kommen kann.

In elektrischen Öfen wird das Gargut direkt unterhalb der oberen Heizstäbe platziert, wobei die unteren Heizelemente abgeschaltet werden. Die Ofentür wird dabei leicht geöffnet. Durch diese Methode des Grillens wird oftmals eine starke Rauchentwicklung verursacht. Gas- als auch Elektroöfen besitzen eigene Komponenten, die für diese Art des Grillens gedacht sind.

Schweden

Hier wird üblicherweise direkt über glühenden Kohlen gegrillt. Normalerweise kommen in Schweden verschiedene marinierte Stücke Schweinefleisch zum Einsatz. Grillspett wird hier ein Spieß aus Gemüse- und Fleischstücke genannt, welcher gerne und oft gegrillt wird.

Spanien

„A la Plancha“ wird traditionell in Spanien gegrillt. Die Plancha ist eine gusseiserne Grillplatte, die mit Gas oder elektrisch geheizt wird. Diese Grillmethode zählt zu den indirekten Grillmethoden.

Südamerika

Asedo und Steak a la Parrilla werden als Nationalgerichte in Argentinien und Uruguay betrachtet. Dabei handelt es sich bei beiden Varianten um gegrilltes Fleisch. Asado ist über offenem Feuer gegrilltes Rindfleisch, während Steak a la Parrilla – ebenso Rindfleisch – auf einem traditionellen Grill gegart wird.