Gewürzlexikon: Koriander

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Koriander © Scisetti Alfio – Fotolia

Echter Koriander (Coriandrum sativum) gehört zu der Familie der Doldenblütler und wird als Gewürz- sowie Heilpflanze verwendet.

Deutschsprachige Trivialnamen wären Böbberli, Calander, Krollo (althochdeutsch), Luppi, Schwindelkraut, Stinkdill, Wanzenkraut u.v.m.. Eine nette schweizerische Bezeichnung wäre: Rügelikümmi.

Geschichte

Die Herkunft dieser Pflanze wird im Mittelmeerraum vermutet. Eine wild wachsende Art ist nicht bekannt, doch wird Koriander als Heil- oder Gewürzpflanze weltweit verbreitet.
Bereits 5000 v. Chr. fand diese Pflanze Verwendung. Samenkörner fand man sogar als Grabbeigaben von Tutanchamun in Ägypten.
Auch zur Römerzeit war Koriander bekannt und wird in China schon 400 nach Christus und in Großbritannien 1066 erwähnt. Im 15. Jahrhundert erfuhr die Pflanze seine allmähliche Ausbreitung über ganz Nordeuropa, wo die Pflanze als Parfüm verwendet wurde.
1670 gelang es von Einwanderern nach Nordamerika.
Heute wird die Pflanze weltweit kultiviert angebaut, außer in Australien.

In der Küche

In Europa finden vor allem die Samen große Anwendung, während in der südamerikanischen und asiatischen Küche vor allem die grünen Blätter genutzt werden.

Das kräftige, moschusartige, zitronenähnliche Aroma gibt dem frischen Kraut einen unverwechselbaren Charakter. Der Geschmack ist scharfbitter, an den sich viele Menschen erst gewöhnen müssen.

Koriander ist ein Bestandteil von Gewürzmischungen wie Currypulver und -pasten und wird auch zur Likörherstellung verwendet.

Neben salzigen Speisen wie Fleisch, Wurst, Soße und Gemüse kann der Koriander auch zu Marinaden und im Weihnachtsgebäck verwendet werden.

Rezept: Koriander Mayonnaise

  • 6 Stängel Koriander
  • 1 Ei
  • 1 Messerspitze Chiliflocken
  • 100 ml Öl
  • 1 TL abgeriebene Limettenschale
  • 3 TL Limettensaft
  • Salz, Pfeffer, Zucker

In einen hohen Rührbecher vermischen Sie Ei, etwas Salz, Pfeffer, Zucker, die Chiliflocken und das Öl. Mit einem Mixstab auf höchster Stufe verrühren. Die Korianderblätter abzupfen und feinhacken. Zusammen mit dem Limettenabrieb und dem -saft zu der Mayonnaise geben.

Diese Soße eignet sich hervorragend zu Rindfleischburgern oder als Dip für frisches Ciabatta.

Gesundheit

Die ätherischen Öle der Pflanze wirken appetitanregend, verdauungsfördernd, krampflösend und lindernd bei Magen- und Darmleiden.

Abneigung gegen Korianderblätter

Vergleichbar ist der Geruch mit dem von Wanzen, die einen ähnlichen Geruch zum Korianderaroma erzeugen können, um damit andere Tiere anzulocken oder abzuschrecken.

Bei Menschen, die nicht mit dem typischen Aroma vertraut sind, erkennt das Gehirn unter Umständen eine Ähnlichkeit mit Seife und lässt den Körper entsprechend negativ darauf reagieren.
Diese anfängliche Abneigung lässt sich allerdings mit wiederholtem Verzehr überwinden.