Grillen in Amerika – BBQ hat Tradition

Die amerikanische Tradition: BBQ

Wenn man an die USA denkt, sieht man meist vor dem geistigen Auge einen Grill, um den sich eine gesamte Nachbarschaft schart und deftige Steaks grillt. Voilà – schon haben wir das Barbecue vor unserem geistigen Augen entdeckt. Besonders im Süden der USA ist diese Tradition seit langer Zeit verbreitet.

Vom Rancher zum Vorstadtcowboy: Barbecue

© Alexander Raths - Fotolia.com

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Die erste Erwähnung des „Barbacoa“ findet sich 1526 in Mexiko. Doch erst im von Europäern besiedelten Nordamerika entwickelte sich aus diesem Vorläufer das heutige Barbecue. Besonders Nord- und Süd-Carolina gelten bis heute als Wiege der Barbecue-Kultur, obwohl die erste Erwähnung in den USA aus Virginia kommt. Da viele der früheren Barbecue-Köche schwarze Sklaven waren, haben sich auch Elemente aus deren Ursprungsländern in das Barbecue geschlichen. Auch aus der Karibik stammen viele Einflüsse, besonders die Verwendung scharfer Gewürze und Kräuter. Die ehemaligen Plantagenbesitzer der Südstaaten haben sich das Barbecue angeeignet, um ihre Nachbarn zu bewirten. Doch bald waren nicht nur Gleichrangige eingeladen, sondern auch sozial niedriger angesiedelte Nachbarn. So wurde das Barbecue zu einem Treffpunkt für Plantagenbesitzer, Bankiers, Anwälte, Ärzte, Handwerker, Soldaten, sowie Angehörigen aller Konfessionen. Spätestens gegen Ende des 19. Jahrhunderts war das Barbecue eines der wichtigsten sozialen Ereignisse der amerikanischen Staaten. Bereits 1920 wurde das erste Barbecue-Restaurant eröffnet und bis heute ist die Beliebtheit der Barbecue-Restaurants in den USA ungebrochen.

Das wandelbare Gericht

Heutzutage dienen Barbecues immer noch dazu, sich mit seinen Nachbarn zu vergnügen und gut zu essen. So ist es keine Seltenheit, wenn tatsächlich eine ganze Nachbarschaft zum Barbecue eingeladen wird. Da Barbecue nur wenige festgelegte „Standardzutaten“ hat, kommt es stets auf den einzelnen Koch an. Aus diesem Grund ähneln Barbecues sich nicht – stattdessen können sie geschmacklich von milder Würze bis hin zu kräutergewürzter, extremen Schärfe alle Facetten der Kochkunst aufweisen. Lediglich die Vorlieben des Kochs setzen dem Barbecue seine Grenzen.
Traditionell wird zwar Schwein für das Barbecue genutzt, jedoch gibt es hier Ausnahmen: So wird in Kentucky gerne Hammel-, in Texas Rindfleisch als Grundlage genommen. Doch auch anderes Fleisch, wie zum Beispiel Ziege oder Geflügel, kann beim Barbecue auf den Grillrost kommen.

Beilagen und Saucen sind der Pfiff

Auch die Beilagen sind zum Teil extrem unterschiedlich. Besonders die Saucen, Prunkstück jedes Barbecue-Kochs, unterscheiden sich oftmals drastisch voneinander. Besonders in den Carolinas, dem Keimpunkt des BBQ, existiert eine riesige Anzahl verschiedener Saucen. Generell beliebt sind Saucen, die auf Wasser-, Wein-, Fruchtsaft- oder Bierbasis basieren.